Prof. Dr. Václav Vojta Neurologe und Kinderneurologe 1917 in Böhmen - 2000 München entdeckte die Vojtatherapie und
Diagnostik.
Die Vojtatherapie ist bei jeder Störung von Haltung und Bewegung einzusetzen. Sie eröffnet die Möglichkeit, die Steuerung des Gehirns zu beeinflussen. Angeborene
und gespeicherte Bewegungsmuster werden abgerufen und koordinierte Bewegungen in Gang gesetzt. Das Kind hat die Möglichkeit, die neuen Bewegungsmuster auszuprobieren, seine Umwelt zu entdecken
und sie besser wahr zu nehmen.
Die Vojtatherapie kann als Basistherapie im Bereich Physiotherapie bei praktisch jeder Bewegungsstörung und zahlreichen Erkrankungen eingesetzt werden z.B:
-
bei zentraler Koordinationsstörung im Säuglingsalter
-
bei Bewegungsstörungen als Folge von Hirnschädigungen (Cerebralparesen)
-
bei peripheren Lähmungen der Arme und Beine ( z.B. Plexusparesen, Spina bifida u.a.)
-
bei Erkrankungen und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule, z.B. (Skoliose)
-
bei orthopädisch relevanten Schädigungen der Schulter und der Arme, der Hüfte und der Beine - insbesondere im Wachstum
-
zur Mitbehandlung von Fehlentwicklung der Hüfte (Hüftdysplasie/-luxation)
-
bei Problemen der Atmungs- , Schluck- und Kaufunktionen.*
Die Wirkung der Vojtatherapie kann beim Patienten insbesondere folgende Bereiche erfassen.
Skelettmuskulatur
-
die Wirbelsäule wird segmental gestreckt und gedreht und ist funktionell beweglicher
-
der Kopf kann freier bewegt werden
-
es kommt zur Zentrierung der Gelenke. Das wird vor allem an den Schlüsselgelenken Hüfte und Schulter sichtbar. Dadurch werden Fehlhaltungen vermindert
-
die Hände und Füße lassen sich gezielter und umfangreicher für Stütz- und Greiffunktion einsetzen
Gesichts- und Mundbereich
-
Saug-, Schluck- und Kaubewegungen werden erleichtert
-
die Augen können unabhängig vom Kopf zielgerichteter bewegt werden
-
die Stimme wird lauter und kräftiger
-
der Zugriff auf die Sprache wird erleichtert und die Aussprache wird verständlicher
Atemfunktion
-
der Brustkorb weitet sich
-
die Atmung wird tiefer und konstanter
Vegetatives Nervensystem
-
die Haut wird besser durchblutet
-
der Schlaf- Wachrhythmus verbessert sich
-
die regulierenden Funktionen von Darm und Harnblase werden aktiviert
Wahrnehmung
-
die Gleichgewichtsreaktion wird verbessert
-
die Orientierung im Raum wird besser
-
die Empfindungen - kalt, warm, spitz oder stumpf - werden stärker bzw. genauer
-
die eigene Körperwahrnehmung wird eindeutiger
-
das Erkennen von Formen und Strukturen ausschließlich durch Betasten wird besser
-
die Konzentrationsfähigkeit wird ausdauernder und flexibler
Psyche
-
der Patient wirkt ausgeglichener, zufriedener und ist emotional belastbarer*
*Quellentext: Internationale Vojta Gesellschaft e.V.